Planschleifmaschine Felisatti Typ 29

Da mir der Platz für eine ausgewachsene Flachschleifmaschine fehlt, habe ich mich schon länger nach einer kleinen Topfschleifmaschine umgesehen. Diese Maschinen sind relativ einfach konstruiert, aber erreichen dennoch eine erstaunliche Arbeitsgenauigkeit. Durch die Arbeitsweise der Maschine können prinzipbedingt keine Kanten, sondern nur Flächen geschliffen werden.
Ich konnte eine gebrauchte Schleifmaschine des italienischen Herstellers "Felisatti", Typ 29 kaufen. Diese Maschine ist für mich sehr nützlich um kleine Teile wie Passfedern oder Distanzringe genau parallel auf Mass zu schleifen. Dies erleichtert die Arbeit an Getrieben und Motoren enorm, da keine Lieferzeiten mehr bestehen.
Dickentoleranzen von 5 µm sind problemlos machbar. Parallelitätsabweichungen kann ich mit einer normalen Messschraube nicht feststellen.
Planschleifmaschine Felisatti 29

Technische Daten:

Revision

Leider hat es sich nach Kauf und Inbetriebnahme gezeigt, dass die Maschine einige Mängel hat, die ein ordentliches Arbeiten verunmöglichen.

Erneuerung Schwenklager

Ein typischer Mangel solcher Schleifmaschinen ist Verschleiss im Schwenklager. Wenn dieses Lager Spiel hat, hängt der Schleifkopf nach vorne und man schleift deshalb einen Kegelstumpf anstelle einer ebenen Fläche.
Bei der Felisatti ist das Lager nur eine einfach geschlitzte Gleitlagerung, bei welcher der Maschinenkopf direkt auf der Säule läuft (Grauguss auf Grauguss). Eine Schmierung ist nicht vorgesehen, ab Werk wurde offenbar nur etwas Fett angebracht. An einer Schleifmaschine ist Fett aber nicht unbedingt geeignet, da es gerne den Dreck aufnimmt und so zu einer Schleifpaste wird und noch mehr Verschleiss erzeugt. So hatte auch diese Maschine über ein Zehntel Lagerspiel.
Als Axiallager ist ein Nadelkranz, welcher auf gehärteten Laufscheiben läuft, eingebaut.
Ein Messung hat gezeigt, dass die Säule noch kaum Verschleis hat und "nur" die Lagerstellen im Schleifkopf repariert werden mussten. Dazu habe ich Buchsen aus Rotguss Rg7 in den Kopf eingepasst und eine Öl-Schmiermöglichkeit nachgerüstet. Um für das Axiallager eine vollflächige Auflagefläche zu erhalten, ist die untere Rotgussbuchse als Schulterbuchse ausgführt. Das Auflager des Axiallager musste nun um die Bundbreite des Gleitlagers gekürzt werden, damit wieder das gleiche Lager eingebaut werden konnte.
Der Staubschutz ist oben und hinten im Nachstellschlitz mit Filz bewerkstelligt. Der untere und exponierte Teil der Säule wird mit einem Faltenbalg komplett von Staub geschützt.
Ursprüngliche Schwenklagerung, um Zehntel ausgelaufen Auspindeln der Gehäusebohrungen Ausgespindelte Bohrungen Rückseitigen Schlitz mit Filzstreifen abdichten Eingesetztes Filzstück Radiusnut für Schmierung fräsen Fertige obere Buchse Fertige Buchsen (Innendurchmesser mit Übermass) Einkleben der oberen Buchse Einkleben der unteren Buchse Ausmitten der Zentrierung um das zweite Lager auszuspindeln Repariertes Schwenklager Platz schaffen für Axiallager Platz schaffen für Axiallager Bereit für die Montage (mit Faltenbalg) Filzring oberes Schwenklager

Reparatur Motor

Leider hat sich schon nach kurzer Betriebszeit der Motor mit einem lauten Knall ins Jenseits verabschiedet. Eine Messung hat schnell gezeigt, dass ein Kurzschluss in den Wicklungen vorliegt.
Da der Motor direkt im Spindelgehäuse eingebaut ist, konnte ich nicht einfach einen neuen Standard Motor einbauen, welche heute zu günstgen Preisen erhältlich sind. Der Stator ist bei dieser Maschine ins Gehäuse eingepresst. So blieb nicht anderes übrig, als das Wicklungspaket auszupressen und neu wickeln zu lassen. Nach dem auspressen war gut zu erkennen, dass die Wicklungsanfänge versprödet und zerbröselt waren.
Stator mit defekten Anschlüssen Neu gewickelter Stator Neu gewickelter Stator eingebaut im Gehäuse